Bei sommerlichen Temperaturen über 30 Grad erkämpften sich sowohl Frauen, als auch Männer bei den Deutschen Feuerwehr-Meisterschaften in Cottbus Tickets für Frankreich.
Vom 25. bis 29. Juli fand die alle vier Jahre ausgetragene Deutsche Feuerwehr-Meisterschaft statt. In den Bereichen Jugend, Sport und Traditionell gingen an den Tagen insgesamt über 1600 Wettkämpfer an den Start. In der Kategorie Sport starteten aus dem Team Mecklenburg-Vorpommern je zwei Frauen- und Männermannschaften in den Disziplinen 100m-Hindernisbahn, 4x100m-Hindernisstaffel, Löschangriff Nass, Hakenleitersteigen (nur Männer) und Gruppenstafette (nur Frauen). Das Team MV setzt sich aus vielen Mitgliedern unterschiedlicher Wehren des Bundeslandes zusammen. Neben Rostock Gehlsdorf, Charlottenthal, Ostseebad Nienhagen, Gremmelin und Bastorf in der Rostocker Umgebung sind auch Kameraden aus Tribsees, Warin, Crivitz, Bollewick, Plasten und Schwarz vertreten.
Bereits am Nachmittag des Anreisetages fanden die ersten Trainingseinheiten der Wettkämpfer statt, bei denen sie sich mit den verschiedenen Austragungsorten der Wettkämpfe und den Wettkampfgeräten vertraut machen konnten. So fanden die Sprintdisziplinen im Leichtathletikstadion statt, das Hakenleitersteigen hingegen im Radstadion und die Gruppenstafette auf einem Nebenplatz.
Nach der offiziellen Eröffnungsfeier am Donnerstag Abend fand das Finale der 24 besten Sportler im Hakenleitersteigen statt. Die Vorläufe wurden bereits am frühen Nachmittag ausgetragen. Unter den Finalisten befanden sich auch sechs Mecklenburger. In der Gesamtwertung belegten die Wettkämpfer der Disziplin mit einer Gesamtzeit von 99,87 Sekunden den zweiten Platz. Aber auch ein großer persönlicher Erfolg konnte hier erkämpft werden. So gewann Klaus Köster (FF Ostseebad Nienhagen) mit einer neuen persönlichen Bestzeit (15,84 Sekunden) ebenfalls den zweiten Platz in der Einzelwertung. Und auch der aus Schwarz kommende Axel Scheurenbrand konnte seine persönliche Leistung auf 16,87 Sekunden steigern und belegte damit den 10. Platz.
Auch am folgenden Tag ging es für das Team sehr gut weiter. Bei den Vorläufen der 100m-Hindernisbahn wurden neben vielen neuen Bestzeiten auch für die Mannschaften sehr gute Platzierungen erreicht. Neue, persönlich zu unterbietende Marken setzten sich unter anderem bei den Männern Steffen Köster (FF Ostseebad Nienhagen) mit 19,74 Sekunden und Julian Wendt (FF Bastorf) mit 19,25 Sekunden.
Bei den Frauen freuten sich Kerstin Herold (21,88 Sekunden, FF Charlottenthal), Anne Schubert (21,05 Sekunden, ebenfalls FF Charlottenthal) und Anke Krüger (20,57 Sekunden, FF Schwarz) über neue Bestmarken. Für die Mannschaftswertung wurden, wie schon beim Hakenleitersteigen, jeweils die Zeiten der sechs besten Läufer bzw. Läuferinnen addiert, sodass das Team mit der geringsten Gesamtzeit auch den Gesamtsieg erlangte. Die Frauen aus Team MV II gewannen mit 117,94 Sekunden klar vor den Frauen aus der Lausitz (121,04 Sekunden) und Thüringen I (122,84 Sekunden). Die Männer des Team MV II sicherten sich den dritten Platz mit einer Zeit von 109,31 Sekunden. Klaus Köster war mit 17,27 Sekunden der Schnellste der Vorläufe. Auch in dieser Disziplin qualifizierten sich wieder die je 24 Schnellsten für das Finale, welches aber erst am Samstag ausgetragen wurde.
Am Freitag Nachmittag sorgte auch die 4x100m-Hindernisstaffel für freudige Momente. Die A-Staffel der Lausitzer Frauen legte mit 1:07,46 Minuten einen neuen deutschen Rekord vor. Doch die B-Staffel aus Team MV II konnte noch einmal alle Kräfte mobilisieren und konterte in der Besetzung Stephanie Marek, Diana Bräuer, Maria Grosche und Marina Twieg mit 1:06,89 Minuten.
Ähnlich lief es auch bei den Männern. Hier legten ebenfalls die Lausitzer mit einer Zeit von 1:02,03 Minuten vor, aber die Männer der 2. Staffel aus Team MV II zeigten starke Nerven und antworteten ebenfalls mit einem neuen deutschen Rekord, der nunmehr bei 1:00,98 Minuten steht. Die Männer liefen in der Besetzung Klaus Köster, Sebastian Neubauer, Hannes Rost und Marcel Engel.
Am Samstag Vormittag ging der Siegeszug der Frauen weiter. Bei der Gruppenstafette zeigten die Mecklenburgerinnen noch einmal ihren Kampfgeist, als sie sich in ihrem zweiten Lauf mit einer Zeit von 1:22,42 Minuten wieder vor das Team Lausitz kämpften. In dieser Disziplin sind sie nun auch Rekordhalter.
Nach einer kurzen Auszeit fanden die Finalläufe von Frauen und Männern in der 100m-Hindernisbahn statt. Bei den Frauen holte sich den Meisterschaftstitel die aus Schwarz stammende Diana Bräuer in neuer persönlicher Bestzeit von 18,70 Sekunden. Sie unterbot damit noch einmal ihre bereits im Vorlauf aufgestellte Zeit von 18,93 Sekunden. Aber auch andere Finalistinnen konnten sich noch einmal verbessern, so Marina Twieg (FF Plasten) auf 20,13 Sekunden und Sonja Jakobs (FF Charlottenthal) auf 19,28 Sekunden, was letztendlich Platz 4 für die junge Sportlerin bedeutete.
Bei den Männern konnte sich Sebastian Neubauer aus Team MV II den zweiten Platz mit einer Zeit von 16,99 Sekunden sichern. Für ihn war es das erste Mal in seiner Wettkampfkarriere, dass er bei dieser Disziplin unter 17 Sekunden blieb.
Den krönenden Abschluss der Wettkampftage bildete dann der Löschangriff Nass. Auch hier konnten die Mecklenburgerinnen den Sieg mit einem neuen deutschen Rekord nach Hause holen. Nunmehr gilt es eine Zeit von 24,98 Sekunden zu unterbieten. Das besondere bei dieser Disziplin war, dass sämtliche Schläuche und die Pumpe gestellt wurden, sodass für alle Mannschaften die selben Bedingungen bestanden.
Am Ende des Tages stand fest, dass die Frauen aus der Mannschaft Team MV II in allen Disziplinen den ersten Platz belegt hatten. Sie holten damit auch den Gesamtsieg und sicherten sich souverän das Ticket für die im nächsten Jahr in Mulhouse (Frankreich) stattfindende XV. Internationale Feuerwehrolympiade des CTIF. Den zweiten Platz belegte das Team Lausitz, den dritten das Team Märkisch-Oderland.
Bei den Männer aus Team MV II blieb es hingegen bis zur letzten Disziplin spannend. Schließlich konnten sie sich aber den dritten Platz hinter Team Lausitz I und Thüringen I in der Gesamtwertung erkämpfen und werden sich nächstes Jahr gemeinsam mit den Frauen mit Sportlern aus vielen anderen Ländern messen können.
Dank gilt allen, die die Mannschaften bei den Meisterschaften tatkräftig unterstützt haben, so zum Beispiel den mitgereisten Fans, die immer lautstark anfeuerten. Den Trainern Wolf-Dieter Lakatsch (FF Charlottenthal) und Sebastian Burmeister (FF Gresse) bei den Frauen und Klaus-Dieter Quade (FF Tribsees) und Ralf Neubauer (FF Charlottenthal) bei den Männern gilt besonderer Dank für ihre Bemühungen, Motivationen und Vorbereitungen im Training der vergangenen Monate. Auch für Martin Erdmann (FF Bellin) und Frank Hildebrandt (FF Charlottenthal), die sich um die Einsatzfähigkeit der Wettkampfgeräte gekümmert haben, der Physiotherapeutin Christiane Wegner, die sich immer um das körperliche Wohlbefinden bemühte, und unserem Maskottchen Gustav sind Danksagungen auszusprechen. Und zu guter Letzt sei allen zu Hause gebliebenen Fans, die den Wettkämpfern am Sonntag Nachmittag einen gebürtigen Empfang boten, Sponsoren und Unterstützern gedankt.