An Pfingsten fand in Mühlhausen/Thüringen die Deutsche Feuerwehrmeisterschaft statt. In der Kategorie der Internationalen Feuerwehrsportwettkämpfe traten auch eine Frauen- und Männermannschaft des Landesfeuerwehrverbandes Mecklenburg-Vorpommern an.
Donnerstag – Training
Wir reisten bereits am Donnerstag nach Thüringen, da am Nachmittag die Trainingszeiten und der Bezug des Quartiers auf dem Programm stand. Wir konnten alle Wettkampfstätten ansehen und die Geräte antesten. In der örtlichen Berufsschule durften wir dann unsere Betten aufbauen. Die Verpflegung fand in der Nähe des Stadions statt. Zu jeder Mahlzeit konnte man zwischen verschiedenen Gerichten wählen – nochmal Lob an das gesamte Verpflegungsteam!
Freitag – Training, Hakenleitersteigen und Eröffnung
Nachdem am Vormittag nochmal am Turm trainiert werden konnte, startete der Wettkampf am Freitag Mittag mit dem Hakenleitersteigen. Vor der Kulisse des Mühlhausers Stadttors stiegen 60 Frauen und 70 Männer um die Medaillen. In der Mannschaftswertung konnten beide Mannschaften von der Küste die Bronzemedaille sichern und somit eine gute Basis für den Wettkampf legen.
Unsere Zeiten bewegten sich dabei auch nahe der Bestleistungen. Tobias Lauck (21,56 Sekunden) und Dennis Möller (22,37 Sekunden) konnten sogar neue Bestzeiten erreichen.
Am Abend wurde der Wettkampf dann feierlich eröffnet und die Wettkampffahne gehisst. Im Anschluss fand das spektakuläre Finale des Hakenleitersteigens statt. Unsere Starter konnten dort leider keine Medaillen erringen.
Samstag – Hindernisbahn, Gruppenstafette und Staffel
Am Samstag früh stand die 100-Meter-Hinderbahn auf dem Programm. Hier starteten die Frauen und zeigten nahezu perfekte Läufe und konnten sich somit über denn Mannschaftssieg freuen. Das zeigte sich auch bei den neuen Bestleistungen: Anke Spiegler (21,71 Sekunden), Amanda Werner (21,44 Sekunden) und Sonja Neubauer (18,81 Sekunden). Mit einer Zeit von 20,07 Sekunden belegte Sophia Wolf den 3. Platz in der U20-Wertung.
Leider kam es dann in den Finalläufen zu einem Sturz einer Wettkämpferin aus MV. Zur Sicherheit wurde sie vom Rettungspersonal zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht. Nach diesem Schreckmoment ging der Wettkampf weiter. Nach ein paar Stunden konnte die Sportlerin wieder am Wettkampf teilnehmen und die Menge aufatmen.
Bei den Männern liefen die Läufe auch gut, aber bei den anderen Mannschaften noch besser. Somit mussten sie sich mit dem vierten Platz geschlagen geben. Das es bei uns uns gut lief, sieht man auch daran, dass es wie bei den Frauen drei neue Bestzeiten gab: Tobias Lauck (22,18 Sekunden), Jonny Autrum (20,75 Sekunden) und Dennis Möller (19,01 Sekunden). Im Finale konnte Dennis diese Zeit nochmal mit 18,87 Sekunden toppen.
Mittags fand für die Frauen die Gruppenstafette statt. Hier zeigten die Frauen aus Brandenburg und Lausitz solide Leistungen und es bleib bis zum letzten Lauf spannend. Jede Mannschaft machte kleine Fehler und bei den Laufstrecken zeigten sich die Unterschiede. Die Frauen aus MV konnten knapp den dritten Platz für sich verbuchen und somit wieder Punkte in der Gesamtwertung sammeln. Der deutsche Rekord von 2012 wird immer noch von unserer Mannschaft gehalten.
Nach diesen beiden anstrengenden Disziplinen fand Nachmittags die spektakuläre 4×100-Meter Staffel statt. Der erste Läufer überwindet mit einer Leiter ein Haus und übergibt ein Strahlrohr an die weiteren Läufer. Zum Abschluss der Staffel muss im Vorbeilaufen ein Feuer gelöscht werden.
Genau bei diesem Feuer hat sich an diesem Tag die Platzierungen entschieden. So konnten sich die Männer aus MV nach starken 300 Metern auf die brennende Wanne konzentrieren und mit einem sauberen Ablöschen den zweiten Platz sichern. Bei den anschließend startenden Frauen lief es sogar noch besser. Die Läuferin stoppte fast gar nicht am Feuer und somit schrammte die Mannschaft nur knapp am deutschen Rekord vorbei, sicherte sich aber die Goldmedaille für diese Disziplin.
Nach diesem Tag standen auch die Ergebnisse in der Zweikampfwertung fest: Stephanie Rost wurde mit 27,45 Sekunden (9,21 s/18,24 s) Deutsche Meisterin und konnte somit ihre Kariere krönen. Sophia Wolf durfte sich mit 30,61 Sekunden (10,54 s/20,07 s) über die Bronzemedaille in der U20-Wertung freuen. Über neue Bestzeiten in dieser Summe aus Hakenleitersteigen und Hindernisbahn freuten sich Anke Spiegler (32,57 Sekunden), Sonja Neubauer (27,81 Sekunden), Tobias Lauck (43,74 Sekunden) und Dennis Möller (41,38 Sekunden).
Sonntag – Löschangriff und Siegerehrung
Am Sonntag stand dann noch der Löschangriff Nass auf dem Programm. Für die Disziplin waren auch weitere Mannschaften aus Mecklenburg-Vorpommern angereist. Für die Frauen starteten die FF Gresse, die FF Beidendorf und der Landkreis Rostock. Bei den Männern kamen die FF Hohen Viecheln, die FF Kummer und die FF Schwartow dazu. Die Frauen vom Team Mecklenburg-Vorpommern konnten sich hier mit zwei starken Läufen gegen ein starkes Starterfeld durchsetzen und den dritten Platz erkämpfen. Somit gelang ihnen auch die Sicherung des dritten Podestplatzes in der Gesamtwertung. Sie dürfen somit im Juli zur Internationalen Feuerwehrolympiade nach Celje in Slowenien reisen und dort Deutschland vertreten.
Bei den Männern lief es nicht ganz so gut. Sie lieferten zwar einen guten Lauf ab, aber durch eine ungünstige Reihenfolge der anderen Mannschaften reichte in der Gesamtwertung nur noch für den undankbaren vierten Platz.
Alle Feuerwehrsportler aus Mecklenburg-Vorpommern freuten sich aber über die gute Vorbereitung und Durchführung der Wettkämpfe in Mühlhausen. Nach ein paar Tagen Ruhe wird für die Frauen die Vorbereitung der in einem Monat anstehenden Olympiade beginnen.
Bericht über die Ergebnisse bei NDR 1 – Radio MV